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Darmkrebsmonat März: Die Früherkennung von Darmkrebs kann Leben retten

München: 29.02.2024: Aktuell leben etwa 520.700 Menschen mit der Diagnose Darmkrebs in Deutschland. Jedes Jahr kommen rund 60.000 Neuerkrankungen hinzu. Damit ist Darmkrebs hierzulande bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Tumorerkrankung (Quelle: Gesundheitsatlas des Wissenschaftlichen Instituts der AOK - WIdO).

Trotz dieser alarmierenden Zahlen gibt es Hoffnung, denn durch Früherkennung können viele Fälle von Darmkrebs verhindert oder in einem frühen Stadium behandelt werden. Studien zeigen, dass regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen die Heilungschancen verbessern und Leben retten können. Ab dem 50. Lebensjahr können Männer und Frauen einen immunologischen Stuhltest zur Früherkennung von Darmkrebs durchführen lassen. Zusätzlich besteht ab dem 50. Lebensjahr für Männer und ab dem 55. Lebensjahr für Frauen die Möglichkeit einer Darmspiegelung. Bei der Darmspiegelung können Darmkrebsvorstufen wie Polypen erkannt und entfernt werden, bevor sie sich zu bösartigen Tumoren entwickeln. Dies trägt dazu bei, die Inzidenz von Darmkrebs zu senken und die Überlebensraten zu verbessern. "Die Darmkrebsfrüherkennung ist ein wirksames Mittel, um Darmkrebs frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Wir appellieren daher an alle Bürgerinnen und Bürger, ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig an den angebotenen Vorsorgeuntersuchungen teilzunehmen. Je früher Darmkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen", sagt Dr. med. Berndt Birkner, Gastroenterologe und Präsident des Netzwerks gegen Darmkrebs.

Sowohl der Stuhltest, als auch durch die Darmspiegelung schützen vor Darmkrebs. Dies zeigen die Ergebnisse der seit 2002 um die Darmspiegelung ergänzten Vorsorge. Durch die Vorsorge-Koloskopien konnten die Häufigkeit und die Sterblichkeit durch Dickdarmkarzinome drastisch gesenkt werden: „Über 350.000 Menschen wurden vor Darmkrebs geschützt, und mehr als 150.000 Menschen konnten vor dem Sterben an Darmkrebs gerettet werden. Diese Zahlen sind eindrucksvoll, und belegen die Wirksamkeit der Darmkrebsvorsorge“, betont Dr. Birkner (Quelle: European Journal of Cancer 45 (2009) „Expected reduction of colorectal cancer incidence within 8 years after introduction of the German screening colonoscopy programme: Estimates based on 1,875,708 screening colonoscopies“, Hermann Brenner (a), Michael Hoffmeister (a), Gerhard Brenner (b), Lutz Altenhofen (b), Ulrike Haug (a), (a) Division of Clinical Epidemiology and Aging Research, German Cancer Research Center, Bergheimer Str. 20, D-69115 Heidelberg, Germany (b) Central Research Institute of Ambulatory Health Care in Germany, Herbert-Lewin-Platz 3, D-10623 Berlin, Germany)

Dass Früherkennung wirkt, zeigen auch die Zahlen, denn seit 2002 ist die Zahl der Neuerkrankungen in der Altersgruppe der 50- bis 74-jährigen gesunken. Zeitgleich stieg jedoch die Zahl der Neuerkrankungen bei den 25- bis 49-jährigen um rund 11% an. Dabei haben Menschen dieser Altersgruppe noch gar keinen gesetzlichen Anspruch auf eine Darmkrebsvorsorge und dass, obwohl in Deutschland inzwischen jede 10. Darmkrebs-Neuerkrankung bei Betroffenen unter 50 Jahren diagnostiziert wird (Quelle: Journal Onkologie 13.03.2023: https://www.journalonko.de/news/lesen/aktuell-daten-darmkrebs-vorsorge-deutschland )

Wer Fragen zur Darmkrebsvorsorge hat, kann sich in den Psychosozialen Krebsberatungsstellen der Bayerischen Krebsgesellschaft informieren. Dort finden BürgerInnen kompetente Ansprechpartner für ihre Fragen rund um eine Krebserkrankung. „Neben beeinflussbaren Faktoren des Lebensstils, wie z. B. gesunde Ernährung und Bewegung, gibt es aber auch bestimmte Vorerkrankungen und erbliche Risiken für Darmkrebs. Damit Menschen mit einem erhöhten Risiko wissen, wann die Früherkennung für sie beginnt, ist eine umfassende Aufklärung wichtig. Wir appellieren an alle Menschen, die Früherkennung zu nutzen. Sie kann im Ernstfall Leben retten. Aktuell nehmen aber nur rund 50 Prozent aller Anspruchsberechtigten ab 50 Jahre die Vorsorgekoloskopie wahr“, betont Prof. Dr. med. Günter Schlimok, Präsident der Bayerischen Krebsgesellschaft (Quelle: https://www.wido.de/fileadmin/Dateien/Dokumente/Forschung_Projekte/Ambulante_Versorgung/wido_amb_frueherkennungsmonitor_2023.pdf)

Ein wichtiger Aspekt bei der Prävention von Darmkrebs ist die Berücksichtigung des familiären Risikos. Etwa 5-10% aller Darmkrebsfälle in Deutschland sind auf erbliche Faktoren zurückzuführen. Menschen, deren Familienangehörige bereits an Darmkrebs erkrankt sind, haben ein erhöhtes Risiko, selbst an der Krankheit zu erkranken. Besonders junge Menschen sollten daher aufmerksam sein und frühzeitig Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen, wenn Darmkrebs in der Familie bekannt ist. Für Personen mit familiärer Disposition für erblichen Darmkrebs stehen verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung, darunter die genetische Beratung, die Darmspiegelung (Koloskopie) sowie genetische Tests, um das individuelle Risiko zu bestimmen und gegebenenfalls frühzeitig Maßnahmen zur Prävention oder Früherkennung zu ergreifen. Bei einer familiären Disposition für erblichen Darmkrebs können bestimmte Symptome früher auftreten, wie z. B. unerklärlicher Gewichtsverlust, Blut im Stuhl oder anhaltende Bauchschmerzen. Dann sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

 

Online-Live-Webinar zur Darmkrebsfrüherkennung

Was Interessierte tun können, um ihr Darmkrebsrisikozu senken und welche Möglichkeiten der Prävention und Früherkennung es gibt, darüber spricht Dr. Berndt Birkner, Internist Gastroenterologie und Präsident des Netzwerks gegen Darmkrebs e.V. in einem kostenfreienWebinar zurDarmkrebsvorsorge. Im Anschluss an den Vortrag beantwortet Dr. Berndt Birkner Fragen der Zuschauer.

 

Wann: 06. März 2024 ab 17 Uhr
Teilnahme: kostenlos
Wo: Online via Zoom
Link: us02web.zoom.us/j/85289506414

Weitere Informationen: www.bayerische-krebsgesellschaft.de/bkgs-home/details/news/neu-wir-reden-ueber-krebs-1/

 

PDF der Pressemeldung

 

Pressekontakt: Cornelia Gilbert M.A., Pressereferentin,
Bayerische Krebsgesellschaft e.V.
Nymphenburger Straße 21a, 80335 München
Tel. 089 - 54 88 40 -45
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Die Bayerische Krebsgesellschaft e.V. hilft seit 1925 Menschen mit Krebs und deren Angehörigen bei der Bewältigung der Krankheit. In 13 Krebsberatungsstellen und 22 Außensprechstunden beraten qualifizierte Mitarbeiter Ratsuchende und begleiten sie in allen psychischen und sozialen Fragen – kompetent, vertraulich und kostenfrei. Vorträge und Kurse sowie medizinische Fragestunden ergänzen unser umfassendes Angebot. Unsere rund 160 ehrenamtlich tätigen Selbsthilfegruppen, die wir bei ihrer Arbeit professionell unterstützen, leisten in ganz Bayern unschätzbare Hilfestellung: von Betroffenen für Betroffene - direkt vor Ort. Darüber hinaus engagieren wir uns in der Versorgungsforschung, der Fortbildung von onkologischen Fach- und Pflegekräften, der Krebsfrüherkennung und beraten politische Gremien. Die Bayerische Krebsgesellschaft finanziert ihre Arbeit durch öffentliche Gelder und Spenden.

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